Früher Nachweis multiresistenter Krankenhauskeime spart Kosten

Um bis zu 7.800 Euro verteuert sich ein stationärer, endoprothetischer Eingriff an Hüfte oder Knie, wenn es anschließend zu einer Infektion mit multiresistenten Erregern (MRE) kommt. Bei bestimmten kardiovaskulären Krankheitsbildern können dies sogar bis zu rund 15.900 Euro sein. Im Durchschnitt aller untersuchten diagnosebezogenen Fallgruppen (DRG) fanden die IGES-Experten Differenzen von 10.053 Euro als ökonomische Folgen der gefürchteten Krankenhausinfektionen.

Berlin, 15. September 2014 (IGES Institut) - Grund für die Kostensteigerungen sind die längere Verweildauer, die notwendige Isolation sowie die zusätzliche medikamentöse Behandlung der infizierten Patienten. Die Kosten steigen besonders, wenn mehr als 72 Stunden vergehen, bevor das positive Ergebnis der Testung auf MRE vorliegt, erläutern die Studienautoren in dem Krankenhaus-Wirtschaftsmagazin „f&w“.

Sie analysierten die Routinedaten aus Kostenkalkulationen zudem mit der Frage, ob der Einsatz moderner, molekularbiologischer Erregerdiagnostik (Echtzeit-PCR) die Zeit bis zur Diagnose einer MRE-Infektion verkürzen kann. Anhand einer Stichprobe der ausgewerteten DRG-Routinedaten konnten sie zeigen, dass die modernen Verfahren der konventionellen Infektionsdiagnostik mittels Kulturen überlegen sind, weil mehr positiv-getestete Patienten deutlich früher isoliert werden. Daraus resultieren vor allem geringere Behandlungskosten, aber auch niedrigere Wiederaufnahmeraten.

  Um hierfür die notwendige Evidenz nachzuweisen, seien jedoch noch weitere Auswertungen nötig, so die Autoren. Dabei müssten zusätzliche Faktoren wie ewa die Anzahl der Kontakte zwischen Pflegepersonal und Patienten, die Anzahl der in der betrachteten Einheit behandelten Patienten pro Tag, die Wahrscheinlichkeit der Besiedlung von im Krankenhaus Beschäftigten und die MRE-Relevanz der eingesetzten Medizintechnik spwie der zivilen Kliniktechnik berücksichtigt werden.